Lissabon mit Kleinkind

3 Tage Lissabon mit Kleinkind

Startseite » Reiseziele » 3 Tage Lissabon mit Kleinkind

Allgemeines

Wenn du Lissabon mit Kleinkind oder Baby besuchen möchtest, solltest du dir zunächst Gedanken machen, ob du einen Kinderwagen oder lieber eine Trage mitnehmen möchtest.
Warum schreibe ich dies als ersten Satz? Lissabon ist eine sehr hügelige, stufenreiche und kopfsteingepflasterte Stadt.
Wir haben Lissabon mit unserem 3-jährigen Sohn dennoch mit Kinderwagen besucht und es hat – zumindest mit zwei Erwachsenen – sehr gut funktioniert. Du kannst nämlich viele (leider nicht alle) der stufenreichen Wege umgehen!
Zunächst gibt es ein paar Fakten über die wunderschöne Hauptstadt Portugals und dann verrate ich dir, was du unbedingt gesehen haben solltest und wie du am besten (mit Kleinkind im Kinderwagen) voran kommst. Ganz unten im Artikel findest du ein paar Spielplatz Empfehlungen meinerseits.

Fakten über Lissabon

Lissabon ist mit einer Einwohner:innen Zahl von 500.000 die Hauptstadt Portugals, sie befindet sich auf einem Hügel direkt an der Atlantikküste. Der Großraum Lissabons zählt jedoch eine Einwohner:innen Zahl von 2,8 Millionen. Lissabon zählt daher zu den größten Städten Europas.

Lissabon wurde am 01.11.1755 nahezu vollständig durch ein Erdbeben, einen Großbrand, sowie einem Tsunami zerstört! Es gibt daher im Stadtzentrum kaum historische Gebäude, dafür viele schöne Aussichtspunkte! 1994 wurde Lissabon zur Kulturhauptstadt Europas ernannt.

In Lissabon bzw. in Portugal ist portugiesisch die Amtssprache. Du kannst hier mit Euro zahlen und benötigst aufgrund der Mitgliedschaft in der EU kein Visum bei der Einreise.

Unsere Eindrücke

Als wir in Lissabon am Flughafen angekommen sind, waren wir gleich mal geflasht – eine wunderschöne Stadt! Mit dem Bus 722, 744 oder 783 erreichst du innerhalb von 30 Minuten ohne Umstieg das Zentrum der Stadt.
Wir haben vier Nächte in einer Jugendherberge mit eigenem Bad und WC verbracht. Sehr schön, günstig und gut gelegen um die Stadt zu erkunden. Hier erfährst du mehr über unsere Unterkunft.

Vorweg, die Sehenswürdigkeiten liegen in Lissabon alle recht weit auseinander. Du solltest daher vor allem mit Kleinkind im Kinderwagen reichlich Zeit für die Fahrten zwischen den Bezirken einplanen. Wir sind am besten mit dem Bus voran gekommen. Achtung: In Lissabon bleibt der Bus nur an der Haltestelle stehen wenn du diesem ein Handzeichen gibst!

Ich erzähle dir nun was wir hier in zwei Tagen gut mit Kleinkind im Kinderwagen besichtigen konnten und wie du die Sehenswürdigkeiten am besten zusammenlegst um möglichst viel Zeit bei der Anfahrt zu sparen!
Ich teile die Bezirke mal auf in den „Vasco da Gama“ Bezirk, die Altstadt und der wunderschöne Bezirk „Belém“, denn diese haben besonders viel zu bieten.

Am ersten Tag sind wir gleich in Früh zum „Campo de Ourique“ gefahren, dies ist eine von beiden Endhaltestellen der Historischen Straßenbahn, die allgemeinhin als Sehenswürdigkeit in Lissabon zählt. Die Straßenbahn fährt einmal quer durch die Stadt ganz nah an den Hausmauern vorbei.
Es ist eine gute Möglichkeit um sich einen ersten Eindruck der Stadt zu verschaffen und die Zeit bei einer Fahrt einfach zu genießen. Mein Sohn hat die Fahrt geliebt!
Direkt bei der Haltestelle befindet sich ein schöner und großer Spielplatz!
Der Einstieg in die Straßenbahn ist nur über einige Stufen möglich. Wir hatten unseren Buggy mit und konnten diesen klein zusammenfalten. Mit einem großen Kinderwagen wirst du nicht hinein kommen.
Wenn du mit der Historischen Straßenbahn fahren möchtest, solltest du so wie wir gleich in der Früh zum Campo de Ourique fahren und dort einsteigen. Die Straßenbahn ist eine touristische Attraktion und wird auch gerne von Einheimischen genutzt. Ab 10 Uhr ist die Straßenbahn bum voll, du wirst keinen Platz mehr bekommen und hast dementsprechend keinen schönen Ausblick mehr.
Wir sind um 09:30 Uhr gefahren und bereits bei der dritten Haltestelle war unsere Straßenbahn voll.
Du kannst mit einem normalen Öffi-Ticket in die Straßenbahn einsteigen.
Am besten kaufst du dir ein Tagesticket um € 6,80 zzgl. € 0.50 für den Druck des Tickets. Das Ticket kannst du dir bei jeder U-Bahnstation am Ticketautomaten kaufen. Kinder unter 6 Jahren fahren in Lissabon kostenlos!

Wir sind mit der Straßenbahn nicht die ganze Strecke gefahren, sondern nur bis ins Stadtzentrum. Von hier aus nahmen wir den Bus zum Vasco Da Gama Bezirk, den ich dir sehr empfehlen kann!
In diesem Bezirk findest du mit einer Länge von 17,5 km die längste Brücke Europas. Ein architektonisches Meisterwerk! Selbst bei klarer Sicht kannst du das Ende der Brücke nur erahnen!
Unweit der Brücke entfernt befindet sich die Seilbahn Lissabons. Diese gilt als eine der Hauptattraktionen Lissabons, daher wollten wir sie unbedingt auch einmal fahren.
Mit Buggy konnten wir gut in die Kabine der Seilbahn einsteigen, ein normaler Kinderwagen ist zu breit! Du kannst den Kinderwagen jedoch beim Eingang stehen lassen und hin und zurück fahren.
Von der Seilbahn aus, erhältst du einen schönen Ausblick auf den Hafen der Stadt.
Der Ausblick hat uns gut gefallen, wir fanden die Tickets jedoch für eine 5-minütige Fahrt überteuert.
Mein Sohn war mit 3 Jahren völlig begeistert von der Fahrt, insofern hat es sich gelohnt. Ich persönlich müsste es nicht noch einmal (ohne Kind) machen.

Für uns war die Fahrt jedoch sehr praktisch, denn sie hat uns gleich zu unserem nächsten Ausflugsziel gebracht – dem Oceanario de Lisboa. Ein riesiges Aquariummuseum!
Wir hatten Kombitickets für das Oceanario und die Seilbahn und konnten somit ein bisschen Geld sparen. Die Tickets haben wir problemlos bei der Seilbahn erhalten. Solltest du beide Ausflugsziele besuchen wollen, lohnt sich das Kombiticket finanziell, aber auch auch zeitlich, denn bei der Seilbahn mussten wir gar nicht anstehen. Beim Oceanario hingegen war sehr viel los.
Wir haben uns daher gefreut, bereits Tickets gehabt zu haben und nicht mehr anstehen zu müssen.

Das Oceanario de Lisboa ist weltberühmt und und sicherlich ein Top-Ausflugsziel in Lissabon mit Kleinkind oder Kind, da es das größte Indoor-Aquarium Europas beherbergt.
Besonders beeindruckend ist das riesige zentrale Hauptaquarium, das sich über zwei Etagen erstreckt und Haie, Rochen, Thunfische und viele andere Meerestiere beheimatet. Bei unserem Besuch konnten wir sogar Taucher:innen im Becken beobachten.
Es gibt außerdem viele andere Becken, sowie einen Magrovenwald und eine Antarktis-Ecke mit Pinguinen. Zuckersüß sind auch die Seeotter!
Ganz am Ende des Besucher:innen-Bereiches kommst du an einigen interaktiven Stationen, sowie einer Rutsche für Kleinkinder vorbei.
Das gesamte Oceanario ist mit Kinderwagen befahrbar und bietet einige Wickeltische. Im Aquarium gibt es eine Einkehrmöglichkeit, wir waren jedoch neben dem Aquarium im „Sea the Future“ essen. Tolle Speisen und gute Preise!

Wenn du nach deinem Besuch im Vasco Da Gama Bezirk zurück ins Zentrum kehren möchtest, solltest du die U-Bahn von der Station „Oriente“ nehmen. Das Bahnhofsgebäude bietet eine beeindruckende Dachkonstruktion und gibt daher ein tolles Bild ab!

Am zweiten Tag ging es für uns in einen weiteren Außenbezirk von Lissabon, nämlich den Bezirk „Belém„, der gut mit dem Bus erreichbar ist. Du kannst hier an der kinderwagengerechten Promenade spazieren gehen und besichtigst in diesem Zuge mehrere Sehenswürdigkeiten.
Plane deinen Besuch am besten in der folgenden Reihenfolge, denn dann gehst du bereits in Richtung Zentrum zurück. Die reine Gehzeit des Spazierweges dauert ca. 40 Minuten, du kannst jedoch mehr Zeit einplanen, da es hier einige Einkehrmöglichkeiten mit schönen Ausblicken, sowie Live-Musik gibt. Es ist eine sehr schöne Stimmung hier!

Starte beim Monumento aos Combatentes do Ultramar, dies ist ein Monument, das den gefallenen Seefahrern aus der Kolonialzeit gedenkt. Es findet hier stündlich eine Wachablöse statt, die ich jedoch nicht spektakulär gefunden habe. Solltest du die Wachablöse verpasst haben oder es noch lange bis dahin dauern, musst du nicht darauf warten – es passiert nicht viel.

Wenige Meter weiter befindet sich auch schon der Torre de Belém. Der Turm zählt als Wahrzeichen Lissabons und sollte daher unbedingt besucht werden. Er ist einer der wenigen Bauwerke, der das verherrende Erdbeben 1755 überstanden hat. Wenn du ein Ticket kaufst, kannst du den Turm betreten, wir haben das jedoch nicht gemacht.

Für uns ging es weiter zum Padrâo dos Descrobimentos, ein wahrlich beeindruckendes Monument!
Das Monument wurde 1960 zum Gedenken des 500. Todestages von Heinrich dem Seefahrer errichtet, der während der europäischen Expansion im 15. Jahrhundert als Initiator und Entdecker Westafrikas gilt.

Am Ufer des Tejo geht es weiter zum MAAT, dem Museum für Kunst, Architektur und Technologie.
Das Museum selbst haben wir uns nicht angesehen, jedoch erhältst du vom Dach des MAAT den besten Ausblick auf die Brücke des 25. April und die Christus Statue auf dem gegenüberliegenden Ufer.
Die Aussichtsplattform ist kostenlos und barrierefrei erreichbar!
Von hier aus kommst du dann auch kinderwagengerecht vom Ufer des Tejo über die Bahngleise zur Bushaltestelle, von wo aus du den Bus ins Stadtzentrum nehmen kannst.

Die Ponte 25 de Abril wurde 1966 errichtet, sie ähnelt stark der Golden Gate Brücke in San Francisco, einige feine Unterschiede gibt es jedoch zwischen den Brücken.
Der ursprüngliche Name der Brücke wurde im Übrigen 1974 erst in „Ponte 25 de Abril“ geändert und wurde nach einer Revolution benannt.

Die Christus Statue auf dem gegenüberliegenden Ufer des Tejos ist 28m hoch und somit die neuntgrößte Christus Statue weltweit. Sie steht auf einem 82m hohen Sockel und streckt ihre Arme zum Schutz in Richtung der Stadt aus.
Die Statue wurde 1940 errichtet und sollte Lissabon vor einem Angriff im Zweiten Weltkrieg schützen.

Sowohl die Christus Statue, die Ponte 25 de Abril, als auch der Torre de Belém zählen als Wahrzeichen Lissabons. Du kannst hier also bei einem gemütlichen Spaziergang durch Lissabon mit Kleinkind im Kinderwagen einige Wahrzeichen besichtigen.

Es geht weiter in die Altstadt von Lissabon, die bei einem Besuch mit Kleinkind im Kinderwagen recht tricky ist – es gibt hier nämlich sehr viele Stiegen und holprige Pflastersteine.
Es gibt jedoch meistens einen alternativen und recht gut befahrbaren Weg mit Kinderwagen (nicht immer!). Am besten du checkst vorab deine Route auf Google Maps und achtet darauf, ob Stufen eingezeichnet sind. Häufig befindet sich in einer Nebengasse ein Weg ohne oder mit nur wenigen Stiegen.

Da Lissabon 1755 nahezu vollständig durch ein Erdbeben, einen Großbrand, sowie einem Tsunami zerstört wurde, gibt es in der Altstadt kaum historische Gebäude, jedoch jede Menge schöne Aussichtspunkte auf die Stadt und das angrenzende Meer.

Allen voran kann ich dir den Aussichtspunkt Mirador Santa Luzia empfehlen. Du hast hier den allerbesten Ausblick auf die Stadt und das Meer! Es lohnt sich hier einen Stopp einzulegen.
Vom Aussichtspunkt Miradouro de Sâo Pedro de Alcântara erhältst du den besten Ausblick auf die Festungsanlage Castelo de Sâo Jorge.
Wir haben die Festungsanlage leider nicht von Innen besichtigt. Überlege dir vorher, ob du ein Ticket kaufen möchtest, es lohnt sich leider überhaupt nicht hin zu spazieren und nicht hinein zu gehen.
Die Festung ist rundherum so verbaut, sodass man ohne Ticket nichts zu sehen bekommt.

Ein kurzer Abstecher zum kunstvoll gestalteten Aufzug Elevador de Santa Justa, der sich inmitten einer kleinen Gasse befindet und zwei Stadtteile miteinander verbindet, lohnt sich ebenfalls. Du kannst den Aufzug nutzen und hinauf fahren um den Ausblick zu genießen. Da ein Ticket € 5,80 kostet und mir von mehreren Leuten mitgeteilt wurde, dass es sich nicht lohnt bzw. die kostenlosen Ausblicke noch schöner seien, haben wir eine Fahrt mit dem Aufzug ausgelassen.

Solltest du noch ein bisschen Zeit mitbringen, kann ich dir empfehlen einen Spaziergang an der Promenade zu machen und beim Praca do Comércio zu starten. Du erhältst einen schönen – wenn auch weit entfernten – Ausblick auf die Ponte 25 de Abril und die Christus Statue.

Am dritten Tag unseres Aufenthalts in Lissabon mit Kleinkind haben wir mit dem Zug einen Tagesausflug zum Palast von Sintra gemacht. Dieser Palast gehört zu den prunkvollsten Palästen weltweit! Mehr Informationen zu unserem Ausflug findest du hier.

Insgesamt haben wir vier Nächte in Lissabon verbracht, wobei der erste Tag für die Anreise drauf ging und wir uns am vierten Tag gleich unseren Mietwagen in der Stadt abgeholt haben und an die Algarve gefahren sind. Einen Überblick unseres Roadtrips an der Algarve findest du hier.

Familienfreundlichkeit

Solltest du Lissabon mit Kleinkind oder Baby im Kinderwagen besuchen kann ich dir nur raten so viel wie möglich mit dem Bus zu fahren um dir dadurch das hügelige Auf und Ab mit Kinderwagen zu ersparen.
Wir haben bei unserem Städtetrip nach Lissabon mit Kleinkind einige Spielplätze gespottet, mit Abstand hat uns der Spielplatz im Parque Eduardo VII gefallen! Dieser ist großzügig geschnitten, befindet sich mitten im Grünen und hat sowohl einen Kleinkindspielplatz, als auch einen Spielplatz für größere Kinder.
Der Park selbst ist auch sehr schön und einen Besuch wert (wenn denn genügend Zeit vorhanden ist). Gleich neben dem Spielplatz befindet sich ein Kiosk mit Sitzmöglichkeiten.
Der Spielplatz beim Campo de Ourique (Straßenbahnstation) hat uns ebenfalls sehr gut gefallen!

Zwei Spielplätze haben wir außerdem im Praca José Fontana und im Praca da Alegria gefunden. Beide Spielplätze sind klein, kaum beschattet und eher lieblos gestalten. Wenn du auf der Suche nach einem Spielplatz bist, solltest du auf jeden Fall den Parque Eduardo VII ansteuern!

Wenn du Lissabon mit Baby oder Kleinkind besuchst, kannst du getrost alle Babyartikel zu Hause lassen. In jedem Supermarkt findest du Babybrei, Windeln etc. zu einem durchschnittlichen Preis.
Folge mir gerne auf Instagram mellys.reisen um keine unserer Reisen und Ausflüge zu verpassen!

Unsere Reiseroute:

Nach unserem Städtetrip nach Lissabon haben wir uns einen Mietwagen genommen und sind die portugiesische Algarve entlang gefahren, weiter bis ins spanische Andalusien und Gibraltar.
Wir gerne einen Blick in meine Beiträge!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert